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Global Warming Potential (GWP)

Fachbegriff

Global Warming Potential (GWP)

Das Global Warming Potential (GWP), auf Deutsch: Treibhauspotenzial, ist eine Messgröße, die den relativen Einfluss einer chemischen Verbindung auf die globale Erwärmung angibt. Der GWP-Wert eines Gases beschreibt, wie stark es zum Treibhauseffekt im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂) über einen bestimmten Zeitraum beiträgt. CO₂ dient hierbei als Referenzgas und hat per Definition einen GWP-Wert von 1. Andere Treibhausgase, wie Methan (CH₄) oder Fluorkohlenwasserstoffe (F-Gase), haben oft deutlich höhere GWP-Werte, was bedeutet, dass sie im Vergleich zu CO₂ wesentlich stärker zur Erderwärmung beitragen können.

Berechnung des GWP

Der GWP-Wert wird üblicherweise für Zeiträume von 20, 100 oder 500 Jahren berechnet, wobei die 100-Jahres-Perspektive am häufigsten verwendet wird. Dabei fließen zwei Faktoren in die Berechnung ein: die Fähigkeit eines Gases, Wärmestrahlung zu absorbieren, und seine Verweildauer in der Atmosphäre. Gase mit hohen GWP-Werten absorbieren mehr Wärme und haben somit einen größeren Einfluss auf den Treibhauseffekt und den Klimawandel. Beispielsweise hat Methan über 100 Jahre betrachtet einen GWP von 25, was bedeutet, dass es 25-mal mehr Wärme speichert als die gleiche Menge CO₂.

Gleichzeitig wird der Zeithorizont in der Bewertung und der Auswirkung eines Gases auf die Atmosphäre wichtiger: So steigt beispielsweise der GWP-Wert für Methan für einen Zeitraum von 20 Jahren betrachtet auf 80 – was seine kurzfristige Klimawirkung verdeutlicht. Dies zeigt, dass fossile Energien wie Erdgas, die auch bei ihrer Förderung und ihrem Transport Methan ausstoßen (der sogenannte Methanschlupf), einen sehr relevanten Einfluss auf die aktuelle Klimaerwärmung haben. Somit sollte die erdgasbasierte Erzeugung von Prozesswärme möglichst rasch durch elektrifizierte Lösungen ersetzt werden.

Anwendung und Bedeutung

Das GWP ist ein zentraler Maßstab in der Umwelt- und Klimapolitik, da es die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar macht. Diese Vergleichbarkeit unterstützt die Regulierung und Reduktion von Emissionen, indem sie Regierungen und Unternehmen ermöglicht, Prioritäten zu setzen und sich auf die am stärksten wirkenden Gase zu konzentrieren. Insbesondere in Sektoren wie der Industrie, Kältetechnik und Energieerzeugung spielen Gase mit hohem GWP eine zentrale Rolle und stehen häufig im Fokus von Gesetzgebungen, die auf den Klimaschutz abzielen, wie z. B. die EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase (F-Gase-Verordnung).

Reduzierung von Gasen mit hohem GWP

Ein wichtiger Aspekt der globalen Klimaschutzstrategie ist es, Gase mit hohem GWP durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen. So werden in der Kältetechnik zunehmend synthetische und natürliche Kältemittel mit niedrigem GWP, wie R1233zd, Ammoniak, Propan oder Butan eingesetzt, um die Klimabelastung zu minimieren.

Fazit

Das Global Warming Potential ist eine unverzichtbare Größe, um die Klimawirkung von Treibhausgasen zu bewerten. Es unterstützt Entscheidungsträger bei der Entwicklung von Strategien zur Minderung von Emissionen und fördert so den globalen Klimaschutz.

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